Unterwegs in Deutschland

Remagen

Nordrhein-WestfalenWarum ist es am Rhein so schön?Remagen

Das Lied hat zwar kaum was mit der Landschaft zu tun, aber ich wollte es mir halt doch nochmal bestätigen lassen, dass es am Rhein so schön ist!

Dafür schien mir Remagen geeignet zu sein.
Ich war „Unterwegs in Deutschland“ nach Bad Neuenahr und der Abstecher hat sich gelohnt, das schon mal vorweg.

Der Ort Remagen geht auf ein römisches Kastell zurück, das vor gut 2000 Jahren errichtet wurde (um das Jahr 3 n. Chr.), und nach dem ursprünglich keltischen Namen Rigomagos, latinisiert Rigomagus, benannt wurde. (Wikipedia)

Mein Tom-Tom leitete mich problemlos in die Drususstraße. Dort fand ich auch einen auf 2 Stunden befristeten Parkplatz, das sollte wohl genügen.Remagen.Fassaden

Sofort fallen mir die schönen Jugendstilfassaden auf. Hält man sich hier links ist man im Nu im historischen Stadtkern.

Das Rathaus, ein klassizistischer Bau von 1835 mit dem Marienbrunnen von 1862 (der bis ins 20. Jahrhundert die Wasserversorgung der Stadt sicherte) ist  als Ausgangspunkt sicher nicht verkehrt.Remagen.Rathaus

 

Ich befinde mich im Historischen Dreieck.

Gleich nebenan, in der Bachstraße befindet sich das Remagen.BachstraßeTourist-Büro und es gibt einen kostenlosen, kleinen, übersichtlichen Stadtführer, in dem alle Sehenswürdigkeiten aufgelistet sind.

Remagen.AltstadtDer Bachstraße folge ich, schwenke in die Milchgasse ein, erfreue mich an den schönen Fachwerkhäusern, und laufe unmittelbar auf die Pfarrkirche St. Peter und Paul zu.
Remagen.St Peter und PaulDie ältesten Teile der Kirche stammen aus dem Jahre 1248 und die Kirche wurde in den Jahren 1900 – 1903 im neoromantischen Stil nach Plänen von Clemens Pickel erweitert.

Schon im 5. oder 6. Jh. hatte es innerhalb der Mauern des Römerkastells Rigomagus eine christliche Kirche gegeben. Ein Teil der Kirchhofsmauer besteht aus dem Kern der spätrömischen Festungsmauer.
Davor sind Grabplatten des 17. und 18. Jh. aufgestellt. In der alten Pfarrkirche – heute Taufkapelle – sind Fresken und Figurenkapitelle aus dem 13. Jh., das gotische Sakramentshäuschen sowie das Gewölbe mit den Schlusssteinen aus der Zeit um 1500 bemerkenswerte Zeugnisse mittelalterlicher Kunst. Im neuen Teil der Kirche wurde der Altar aus dem 13. Jh. wiederhergestellt, vor dem der Erbauer der Kirche, Pfarrer Richard, nach einer Inschrift auf dem Rand der Altarplatte begraben worden war. Zur Ausstattung gehört weiterhin ein spätgotisches Heiliges Grab in der Eingangshalle, ein Vesperbild aus dem 16. Jh. sowie barocke Holzfiguren der Apostel Petrus und Paulus . Nicht mehr in Gebrauch befindliche Reste der Remagen.PfarrhoftorAusstattung des frühen 20. Jhs. sind in der Krypta von 1903 zu besichtigen. Das sogenannte romanische Pfarrhoftor aus dem 12. Jahrhundert zeigt geheimnisvolle Skulpturen, die Alexanders Luftreise, Samsons Kampf mit dem Löwen und die Todsünden darstellen.
(aus dem Fremdenführer)

Mein Rundgang führt mich durch den Deichweg am Remagen.Caracciola Villaehemaligen Wohnhaus des in Remagen geborenen Rennfahrers Rudolf Caracciola vorbei. Hier sind heute Arztpraxen untergebracht.

Jedoch gleich daneben befindet sich das Denkmal für den Remagen.Caracciola Denkmaldreimaligen Europameister Caracciloa (1901-1959), das zu seinem 100. Geburtstag enthüllt wurde.
Und schon bin ich am Rhein.
Remagen.RheinblickEgal wo, immer wenn ich am Rhein bin habe ich Urlaubsgefühle, es ist für mich eine besondere Atmosphäre.
Der breite Strom, eingebettet in die mit Wein bewachsenen Hänge, Lastkähne ziehen den Fluss entlang, eine Fähre setzt über, private Boote schaukeln, die Sonne scheint. Schön!Remagen.Gastronomie am Rheinufer
Die Rheinpromenade ist flankiert von Außenrestauration und die Leute genießen die Sonne, wie ich auch.
Remagen.RheinpromenadeBis zum Caracciolaplatz schlendere ich, beobachte Enten im Rhein, wieder die übersetzende Fähre, durch die Hündelsgasse und die Marktstraße geht es zurück zum Auto nahe am Bahnhof.
“Im Januar 1858 wurde der Bahnbetrieb Köln-Remagen aufgenommen. Das klassizistische Stationsgebäudewurde in den Jahren 1859/60 erbaut und 1885 um eine eiserne Vorhalle ergänzt, die vom Bonner Bahnhof ab- und in Remagen wieder aufgebaut wurde. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde von der Deutschen Bahn zum 125-jährigen Jubiläum 1985 renoviert. Der „Maisons-Laffitte-Platz“ vor dem Bahnhof ist nach der französischen Partnerstadt Remagens benannt.“

Aber nein, ich fahre noch nicht weiter. Von einer jungen Marktfrau, die mich Remagen.Apollinariskircheüberaus freundlich bediente, erfahre ich, dass man in gut 10 Minuten, durch eine Unterführung, zur Wallfahrtskirche St. Apollinaris aufsteigen kann.
Dieses Zuckerbäckerbauwerk ist mir schon mehrfach bei den Fahrten auf der B 9 ins Auge gefallen.
Remagen.UnterführungDie Drususstraße ein Stück zurück, durch die Unterführung und tatsächlich, man benötigt wirklich kaum mehr als 10 Minuten um den bewaldeten, aufsteigenden Kreuzweg mit seinen 12 Stationen zu bewältigen.
„Die Apollinariskirche wurde 1839-1842 vom Kölner Dombaumeister Ernst-Friedrich Zwirner im Auftrag des Graf Egon von Fürstenberg-Stammheim an Stelle der mittelalterlichen Martinskirche erbaut . Die Weihe der Kirche war am 24.März 1857. Die Fresken im Inneren der neugotischen Kirche stammen von Mitgliedern der Künstlergruppe der „Nazarener“. Drei Bildzyklen zeigen das Leben Jesu, das Leben Mariens und die Taten des  Bischofs von Ravenna. In der Krypta befindet sich die silberne Reliquienbüste des heiligen Apollinaris, die in jedem Jahr zur Wallfahrtszeit Ende Juli aus dem Sarkophag erhoben wird.“

Remagen.Apollinariskirche3Remagen.Apollinariskirche5Remagen.Apollinariskirche4
Eine Tafel weist den weiteren Aufstieg zu einer Remagen.Franziskus-StatueFranziskus-Statue am Scharfenberg, von der man einen wunderbaren Blick auf Remagen und den Rhein haben soll.
Also, trotz Hitze, weiter die 66 Stufen aufsteigen, unterwegs  entdecke ich einen toten Maulwurf, jedoch der angepriesene Ausblick ist eher mäßig, da die Bäume zur Zeit zu dicht belaubt sind.
Macht nichts, war ein netter Abstecher.
Rasch habe ich auch den Abstieg bewältigt und meine Parkzeit von 2 Stunden reichte satt.
Mit dem Wagen fuhr ich nun der Ausschilderung nach zum Friedensmuseum, vorbei an „den“ 2 großen Supermärkten , am Ortsausgang Richtung Koblenz.
Ich wollte doch zu gerne die Brückenpfeiler der berühmten Brücke sehen.

„In den Türmen der 1916-1918 erbauten Brücke ist seit 1980 das Remagen.FriedensmuseumFriedensmuseum „Brücke von Remagen“ untergebracht, das die Geschichte der früheren Ludendorffbrücke und des Kriegsgefangenenlagers „Goldene Meile“ darstellt. Sie wurde am 07. März 1945 weltberühmt, als amerikanische Truppen hier unerwartet den Rhein überqueren konnten. Das Ende des Zweiten Weltkrieges war damit in greifbare Nähe gerückt. Am 17. März 1945 brach die beschädigte Brücke in sich zusammen und begrub 30 US-Soldaten unter sich.“

Das ganze Umfeld ist hier ebenfalls malerisch:
Gegenüber die schroffen, säulenartigen Basalt-Felsen der Erpeler Ley, die mit ihren 191 Meter neben dem Drachenfels zu den bekanntesten Vulkanruinen im Mittelrheintal zählt.
Im Rhein schwimmen Schwäne und Ruderer ziehen ihr Boot an Land.
Insgesamt kann ich sagen:
Ja, der Abstecher nach Remagen hat sich gelohnt und ich weiß nun einmal mehr, warum es am Rhein so schön ist.
Vielleicht passt ja diese Strophe des bekannten Liedes am Besten hierher:

Warum ist es am Rhein so schön
am Rhein so schön?
Weil der Rhein mit seinen Reben
wird uns frohe Stimmung geben
darum ist es am Rhein so schön!

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