Angedacht war mal wieder eine Ski-Woche in Garmisch-Partenkirchen
im Hotel Staudacherhof.
Langlauf – Alpin
Aber: Alles grün und braun. – Es fehlt der Schnee wie schon 2007.
Es wäre möglich gewesen, in Klais auf einer vereisten Langlaufloipe Skating zu laufen oder oben im Classic-Gebiet auf Kunstschnee oder auf der Zugspitze Ski zu fahren. Jedoch im Nebel, ohne Sicht ?
Zum Glück jedoch hatte ich gute Wanderschuhe mitgenommen und so wurde halt aus der geplanten Langlauf-Ski-Woche eine Wanderwoche.
Zudem gab es genügend Zeitvertreib im Staudacherhof in der einmalig schönen Wellness-Anlage mit vielen diversen Saunen, 30 Grad warmem Hallenbad und Außenbecken. Kaffee- und Teebar mit Knabbereien, Behandlungen jeder Art werden angeboten, das exzellente Essen vom Frühstücksbüffet über die Mittags-Schmankerln, ausgedehnt mit vielen Kuchen und Strudeln, dem 5 Gänge-Menü am Abend, Zither- oder Akkordeonspiel am Kamin, langweilig kann einem da nicht werden.
Außerdem ist man umgeben von einem äußerst harmonischen, schön gestaltetem Umfeld, jeglicher Bequemlichkeit, liebenswürdigem, aufmerksamen Personal, da muss es einem doch gut gehen!
Gamshütte (930 m).
Meine erste Tour führte mich zur Gamshütte am Wank.
Wie oft ich schon in Garmisch-Partenkirchen gewandert bin – seit frühester Jugend – kann ich nicht mehr nachvollziehen, jedoch auf dieser Hütte war ich noch nie.
In Partenkirchen biege ich am Sebastianskirchlein rechts in die Ludwigstraße ein, bestaune wieder die schönen Häuser und gehe links die Sonnenbergstraße hoch, vorbei am St. Antoniusbrunnen, bis zum Florianbrunnen. Hier biege ich in die Faukenstraße ein passiere einen „Schäferbrunnen“ und folge dem Schalmeiweg, immer am Faukenbach entlang.
Kurz darauf das Hinweisschild
„TKW Gamshütte, Gschwandtnerbauer, Wank“.
Auf einem einem Steig – gut präparierten, mit vielen, ins Erdreich
geschlagenen und mit Baumstämmen befestigten Stufen – vorbei an einer gigantischen Hochwasser-Verbauung – steige ich auf der linken Seite des Faukenbachs in 50 Minuten – vom Sebastianskirchlein – zur Gamshütte auf.
Traumblick zur Alpspitze und auf Garmisch-
Partenkirchen mit der Skischanze! Alle anderen Gipfel sind in den Wolken.
In der gemütlichen Hütte genehmige ich mir einen Milchkaffee, genieße die Aussicht und schreite – tatsächliche einige Meter durch Schnee – von der Hütte aus etwas aufwärts bis zur neuen Hacker-Pschorr-Hängebrücke.
Ein Blick in die imposante Faukenschlucht und weiter aufwärts bis zu einem Plateau.
Hier, auf dem Hasenböderl am Wank haben Schüler der Klasse 7g 2012/2013 eine begehbare Sonnenuhr erstellt ,
Infotafeln klären auf, auch über den Werdegang des Tourismus in Garmisch-Partenkirchen.
Von dort oben gehe ich wieder zu dem schmalen Pfad zurück, nunmehr auf der anderen Seite der Schlucht. Der überaus steile, leicht steinige Weg geht mächtig in die Knie. Hätte ich doch nur an Stöcke gedacht.
Aber die Tour hat sich einfach von selbst ergeben. Sie war nicht unbedingt so geplant gewesen.
Über den Alois-Adam-Weg gelange ich ins Hasental, komme wieder am „Schäferbrunnen“ aus und am Floriansbrunnen vorbei und damit hat sich dann meine Runde geschlossen.
Noch den letzten Teil der Ludwigstraße durchwandere ich und an der Mittenwaldersstraße warte ich auf die Buslinie 1 oder 2, die mich zum Marienplatz zurückbringt.
Dank der Kurkarte kostenlos
Das Wetter ist traumhaft, Sonne pur und phantastische Sicht. Das ist das richtige Wetter für die zweite Tour: St. Martinshütte am Grasberg.
Damals – 2007 – bin ich schon mal durch eine einzigartige Winterlandschaft – mit Eiszapfen – auf der breiten Forststraße zu dieser Hütte aufgestiegen.
Heute nehme ich den Kellerleitensteig. Wunderschön, schneefrei, gut präpariert, leider in keiner Weise gekennzeichnet, ganz einsam, gut zu gehen.
Vom Marienplatz gehe ich über die überdachte Loisachbrücke hoch zur Frühlingsstraße mit ihren wunderschönen, alten Häusern. Nehme die Kramerstraße und folge der Straße Am Feldkreuz – vor mir der leicht weiß überpuderte Kramer – und gelange so auf den Kramerplateauweg.
Ein Hinweisschild:
Links geht es zum Kramerplateauweg, dem Grasberg mit Almhütte (von da
aus stieg ich 2007 auf der Forststraße auf), zum Hergottsschrofen, Grainau und und rechts zur Ruine Werdenfels und zum Pflegersee.
Unmittelbar dazwischen zweigt ein Pfad in den Wald hoch ab.
Lediglich ein Schild, dass es sich um einen nicht überwachten Pfad handelt, steht dort.
Auf Verdacht nehme ich diesen Abzweig. Keine Ahnung wo er auskommt.
Endlich eine Hinweistafel: Rechts in 30 Minuten zum Pflegersee und links ebenfalls in 30 Minuten zum Grasberg.
Na bitte, mein Instinkt hat mich nicht im Stich gelassen.
Weiter mutterseelenalleine steige ich auf und gelange nach 10 Minuten auf die Forststraße, auf der sowohl im Auf- wie Abstieg etliche Wanderer unterwegs sind.
Die Hinweisschilder zum Königsstand und Kramer lasse ich rechts liegen, noch eine Biegung und die Martinshütte liegt vor mir.
Erst mal schauen: Ein Traumblick! Vom Karwendel, zur Alpspitze, Großer- und Kleiner Waxenstein, Zugspitze bis zum Daniel in Österreich! Und im Tal die Nebelschwaden. Hier oben: Sonne pur!
Da fällt mir wieder der Ausspruch ein, den König Max II., der hier sein Jagdrevier hatte, getan haben soll: „dieser Platz sei der schönste des Werdenfelserlandes“ irgendwo anders habe ich gelesen, es sei „der schönste Platz der Welt“.
Wie auch immer: Schön ist es!
Ich fotografiere wie ein Weltmeister und nun weiß ich was mir damals entgangen ist, denn 2007 hatte ich Null Sicht.
Ein Milchkaffee zum Genießen und danach geht es erst wieder die Forststraße retour bis zum links abbiegenden Abzweig, dem Kellerleitensteig, auf dem ich hergekommen bin.
Aber nun nehme ich den Weg „30 Minuten zum Pflegersee“. Streckenweise gestaltet er sich wie ein Panoramapfad, ein Höhenweg, und führt zum zugefrorenen Pflegersee.
Nun rechts ab Richtung Kramerplateauweg, immer weiter bis zur Kriegergedächtniskapelle und mit Blick aufs Tal und die Berge links runter den „Kreuzweg“ zur Zoeppritzstraße.
Diese entlang bis zur Frühlingsstraße, Loisach-Überquerung, Marienplatz und Höllenthalstraße zum Hotel Staudacherhof.
Eine wunderschöne Tour. Gut 4 Stunden war ich unterwegs.
Heute – Freitag – kommen unsere Kinder.
Was macht man nicht alles wenn es keinen Schnee gibt?
Eine Segway-Tour.
1 1/2 Stunden habe ich für uns – unseren Sohn Michael und unsere Tochter Ursula und mich bei Alpenmove Segway gebucht.
Norbert Baier, der Besitzer, machte mit uns erstmal einen Einführungspacour am Eisstadion, damit wir ein Gefühl für das Gefährt
bekommen. Danach ging es Richtung Hausberg, dann Richtung Skischanze, über eine kleine überdachte Brücke, unter einer Bahnunterführung durch nach Partenkirchen. Durch die Ludwigstraße, zum Floriansbrunnen, dann links Richtung St. Anton und zur Talstation der Bergbahn zum Wank.
Hier gab es eine Aufwärmpause, denn, es war bitter-bitter-kalt.
Unsere Finger starben fast ab.
Zudem hatten wir von hier einen schönen Blick auf Partenkirchen und Garmisch und die Bergkette.
Erstaunlich für uns, wie gut wir mit dem Gefährt zu Rande kamen und in welch kurzer Zeit man so einen Ort erkunden kann.
Nach dieser Exkursion war ein „Auftauen“ in der Außensauna des Hotels angesagt.
Das war am Freitag!
Und die Nacht über schneite es!
Classic-Gebiet in Garmisch-Partenkirchen
Nun wird doch noch was aus unserem „Skiurlaub“.
Der kostenlose Shuttlebus des Hotels bringt uns Drei um 10 Uhr zum Hausberg.
Keine Wartezeit. Skipass bekamen wir ganz bequem bereits im Hotel. – Ruck zuck mit der Gondel hoch zur Bergstation der Hausbergbahn. Weiter mit einem 6er-Sessellift, Abfahrt zum Kandahar-Express zum Kreuzjoch und so schaukeln wir uns hoch und runter bis zum Hexenkessel.
Leider haben sich hier wohl gerade etliche Skischulen getroffen und die Wartezeit betrug 20 Minuten.
Vom Kreuzeck geht es quer rüber zum Längenfelderlift, von dort die
Abfahrt zur Hochalm, mit der Hochalmbahn-Gondel zum Osterfelderkopf auf 2050 m und das Ganze retour.
Die Abfahrt – teilweise auf der Kandahar-Abfahrt, streckenweise war sie gesperrt, so dass man auf die Olympia-Abfahrt ausweichen musste, zur Kreuzeck- Talstation.
Keine Wartenden!
Wir entscheiden, die erste Gondel lassen wir durch, dann haben wir die nächste für uns 3 alleine.
In der Kreuzalm machen wir unseren Einkehrschwung.
Finden tatsächlich einen Tisch an der Hauswand mit Kissen auf der Bank und Blick auf die Dreitorspitze. Die Alpspitze gibt sich heute „zugeknöpft“ wolkenverhangen. Aber der große- und kleine Waxenstein und die Zugspitze strahlen im Sonnenschein.
Gulaschsuppe, Germknödel, Milchkaffee, lecker und alles zu sehr zivilen Preisen!
Nun heißt es, sich an die endgültige Abfahrt zu machen, denn um 15 Uhr haben wir den Shuttlebus zurück zum Hotel bestellt.
Die Abfahrt im unteren Teil war – wie auch die zur Talstation Kreuzeck – eisig! Scheußlich zu fahren. KRRRR knirschte es unter unseren Skiern.
Wir wollen nicht undankbar sein, dafür ging es oben – Neuschnee – prächtig.
Die 5 Stunden vergingen im Flug und wir waren selbst über unsere gute Kondition überrascht!
Es war ein wunderschöner Tag!
Für mich war es ein denkwürdiger Tag:
Heute habe ich die letzte Skiabfahrt meines Lebens gemacht und dies mit unseren Kindern. Einmal muss Schluss sein.
Zwar habe ich vor 12 Jahren schon einmal theatralisch mit meinen Münchner Freunden, Marianne und Hans, mit der Sella-Runde in den Dolomiten Abschied vom Skifahren genommen, aber es sollte dann doch noch nicht Schluss sein.
Alle Skisachen habe ich abgegeben, damit ich nicht mehr in Versuchung komme, doch nochmal durchzustarten.
Fazit:
Auch wenn die Woche etwas anders verlief als sie gedacht war, sie war schön!
Denn: Garmisch-Partenkirchen ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert!
Na denn: Der nächste Sommer kommt bestimmt!
Also Irmgard, Dein Reisebericht ist wie immer spannend und sehr informativ. Du warst ja ganz schön leichtsinnig so ganz allein 4-5 Stunden durch die Gegend zu gehen; auch wenn Du eine sehr gute Geherin bist! Schade, daß wir keine Zeit gefunden haben uns zu treffen.
Liebe Grüße Marianne
Es war so wunder-, wunderschön. Wie jedes Mal in Garmisch!
Und es ist so schön, das noch einmal hier nachlesen zu können.
DANKE für alles!