Wir haben unseren Sohn und unseren 11 jährigen Enkel zu Besuch und da wollen wir den Beiden doch etwas Besonderes in der Region bieten.
Was eignet sich von den vielen Möglichkeiten wohl am Besten?
Unsere Wahl fällt auf den im September 2015 eröffneten Naturerlebnispark, den Baumwipfelpfad in Waldbröl in der Nutscheidstraße 1.
Nach dem Kauf der Eintrittskarten, Erwachsene 9,90 Euro, Rentner 8,90 Euro und Kinder von 4 – 17 Jahren 6,40 Euro „erstürmen“ wir zuerst den barrierefreien Aussichtsturm. Auf einem geriffelten Holzboden winden wir uns in 6 Minuten bis zur Höhe von 40 m hinauf.
Dieser Aufstieg ist auch für Kinderwagen geeignet und als Rollstuhlfahrer benötigt man einen starken „Schieber“. Dann kann jedermann den 360 Grad Rundumblick über viel, viel Grün über das Bergische Land, die Westerwalder Hochfläche bis zum Siebengebirge und dahinter die Höhen der Eifel genießen.
Wir haben Glück mit dem Wetter, kurz vorher kam die Sonne und wir haben beste Sichtverhältnisse.
Hier oben bekommen wir auf diversen Tafeln die Geschichte des Rheinlandes, der Landwirtschaft, der Textilindustrie und Baudenkmäler u.a. aufgezeigt und durch einem „Fernsehturm“ werden uns die weitentlegenen Ziele wie z.B. Wien oder Ägypten angezeigt.
Wir fragen uns natürlich, was bedeutet der Name: Panarbora für das mit ca. 7,5 ha große Areal, das so groß wie 12 Fußballfelder ist und auf einem ehemaligen Kasernengelände entstand.
Dieser Naturerlebnispark – übrigens einmalig in Europa – umfasst vom Informations- und Bildungszentrum, einem Globalen Dorf mit Baumhäusern sowie Höhlen- und Heckenlabyrinthen sowie dem obenerwähnten Aussichtsturm von dem aus man in den – ebenfalls barrierefreien – insgesamt 1635 Meter langen Baumwipfelpfad „einbiegen“ kann.
Die Erklärung liefert die Panarbora-Philosophie:
Wir sind umgeben von Bäumen: „Arbor“war bei den alten Römern der Baum. Hier erleben Sie acht Hektar Naturerlebnis umgeben von Wald:
„Pan“ war im alten Griechenland der Gott des Waldes und der Natur. Als Vorsilbe steht „pan-“ für „All-“, also u?bergreifend und umfassend statt einzeln und getrennt. So lädt Panarbora ein zu einem Naturerlebnis der besonderen Art.
Panarbora heißt auch “Zukunft gestalten”: Mit dem Umweltbildungsstandort Panarbora wird der Ausbau der edukativen Tourismusstruktur im Naturpark Bergisches Land verfolgt. Es ist dabei sowohl auf die Vielfalt des edukativen touristischen Angebots, sowie des ganzheitlich ausgerichteten umweltpädagogischen Auftrags geachtet worden.
Das Verhältnis des Menschen zur Natur ist heute von einer wachsenden Entfremdung gekennzeichnet. Das wollen wir ändern, um eine lebenswerte Zukunft gestalten zu können, in der sich auch künftige Generationen über den Artenreichtum einer gesunden Natur und Kultur freuen können.
In der Kombination unseres Angebotes sind wir europaweit einzigartig und bauen unser Alleinstellungsmerkmal weiter aus.
Rasch sind wir wieder „abgestiegen“ und nun geht es in den längsten Baumwipfelpfad Nordrhein-Westfalens.
6 interaktive Lern- und Erlebnisstationen erwarten uns, die in Zusammenarbeitmit der Biologischen Station Oberberg, Bund NRW, NABU NRW und dem Waldbauernverband NRW entstanden sind:
Vom Urwald zum Wirtschaftswald Lernen Sie hier die verschiedenen Waldtypen kennen. Ist jeder Wald gleich? Die verschiedenen Waldtypen stellen sich vor.
Der Baum ist tot – es lebe der Baum Hier erfahren Sie, was alles unter der Rinde von Totholzstämmen los ist.
Der Wald schläft nie! Ob Tag oder Nacht – im Wald ist immer was los. Wir zeigen Ihnen, wann welche Tiere aktiv sind.
Vom Wald leben – Hier erfahren Sie, wer eigentlich von dem Holz unserer Wälder lebt. Sie können erforschen, warum das Holz unserer Wälder ein so außergewöhnlicher Rohstoff ist.
Vorsicht – Stockausschlag! Die Niederwaldwirtschaft prägte im 19. Jahrhundert die Bergische Landschaft. Was genau das ist, erfahren Sie hier.
Wandel der Landschaft Wir zeigen Ihnen wie sich das Bergische Land über die Jahrhunderte verändert hat.
Für Kinder ist es eine äußerst abwechslungsreiche, interessante, informative Sache: sie können haptisch viele Möglichkeiten ausprobieren, sie können z.B. die Sonne und den Mond aufgehen lassen und auch wieder untergehen, um dabei festzustellen, welche Tiere zu welcher Tages- oder Nachtzeit aktiv sind, welche Laute sie von sich geben.
Bei jeder Station gibt es diverse Möglichkeiten sein Wissen zu testen, zu überdenken, zu vervollständigen.
Auch Erwachsene können noch eine ganze Menge lernen – vorausgesetzt sie interessieren sich für die Natur.
Zudem ist der Baumwipfelpfad so schön angelegt. Man spaziert zwischen Buchen-Eichen-und Nadelwaldbäumen dahin, sieht grün, grün, grün!
Dazu haben wir heute noch ein zusätzliches Schauspiel: Das Wolkenspiel!
1 Stunde 15 Minuten haben wir uns Zeit gelassen, haben jede Möglichkeit der Animation, des Ertastens, Erfassens, Zusammenstellens, Befragen und Beantworten oder Erraten der gestellten Fragen genutzt.
Bleibt nur noch festzustelleln: Ja, der Ausflug hat sich gelohnt! Hat Spaß gemacht!