Ich wollte mal gerne Leipzig sehen.
Warum?
Man hört so viel von dieser Stadt.
Stadt der Messen, Stadt des Buches, Stadt der Musik, Nikolaikirche.
Und sonst?
Einfach überraschen lassen!
Dienstag, 26. Juni 2012
Schon morgens um 8 Uhr sind wir – nach einem sehr frühen Flug von Köln nach Leipzig und nachdem das Gepäck im Hotel IBIS, nur 5 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt in der „Brühl“ deponiert ist – über die Goethestraße, am Opernhaus vorbei, schnell in der historischen Altstadt.
Noch ist sie menschenleer.
Wir bummeln über die Grimmaische Straße , sehen rechts das Dach der Nikolaikirche, die jedoch erst um 10 Uhr öffnet, also werden wir sie später besichtigen.
Fast von alleine zieht es uns zur Mädler-Passage. Man fühlt sich fast nach Mailand in die Vittorio Emanuele II Passage versetzt, altehrwürdig, schöne Geschäfte.
Kein Wunder: Kofferfabrikant Anton Mädler ließ den lichten Durchgang 1912 nach dem Vorbild der Mailänder Galleria bauen.
Wir gehen sie nicht ganz durch sondern biegen in die Messehofpassage ab.
2006 wurde sie aufwändig saniert und das Lichtspiel in wechselnden Farben stimmt auf die von Tageslicht durchflutete, überdachte Einkaufsmeile zum Neumarkt ein.
Nicht zu fassen, und noch eine Einkaufspassage! Specks Hof. Drei Lichthöfe reihen sich aneinander. Legt man den Kopf in den Nacken, begeistern die Wandfriese, die Malereien und Keramikmedaillons mit denen sie bei der Neueröffnung 1995 ausgestaltet wurden.
Damit nicht genug, von hier aus geht ein Durchgang ins Hansahaus, das 1904 erbaut wurde.
Die Passage Petersbogen schließt sich an, die an einer großen Fensterfront mit Blick auf den massigen Komplex des Neuen Rathauses endet.
Dass es sich hier um das „Neue Rathaus“ handelt, das 1897 erbaut wurde, darauf muss man erst mal kommen. Wirkt es doch älter als das „Alte Rathaus“.
Also retour Richtung Neues Rathaus. Dieses steht auf dem Gelände der alten Pleißeburg, die als Zwingburg und Kaserne diente. Der Turm ist 115 m hoch und ist noch heute das zweithöchste Gebäude der Innenstadt.
Jedoch zuerst bestaunen wir noch eine große Gruppe Schüler oder eher Studenten die unter Anleitung einen Bauzaun farblich gestalten.
Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Thomaskirche.
Am Denkmal für Johann Sebastian Bach vorbei betreten wir die – bereits um 9 Uhr geöffnete – Kirche, in der Bach wirkte. Der Ruf der Thomaskirche liegt wohl besonders darin begründet, dass einer der besten Knabenchöre im deutschsprachigen Raum hier beheimatet ist und ihr berühmtester Kantor war Johann Sebastian Bach.
Die sterblichen Überreste Bachs wurden aus der zerstörten Johanniskirche hierher überführt.
Der Thomanerchor wurde wohl im 13 Jahrhundert gegründet.
Und noch eine bekannte Person trug zum Ruf der Thomaskirche bei:
Am Pfingstsonntag 1539 predigte hier Martin Luther, der Tag gilt als Einführung der Reformation in Sachsen.
Zur Kirche selbst bleibt zu sagen: Der Raum wurde oft umgewandelt: das romanische Kirchenschiff wurde durch eine spätgotische Halle ersetzt Sie wird von einem Dach überspannt, das mit 63 Grad Neigung das steilste in Leipzig ist. Der 68 m hohe Turm bekam 1702 eine barocke Haube.
Wir wollten gerne ein zweites Frühstück im Café Kandler einnehmen, jedoch dies öffnet erst um 10 Uhr. Hier war zu DDR-Zeiten das Teehaus untergebracht.
Also weiter. Und schwups sind wir am Markt. Wir haben Glück: heute ist Markttag. Reich beschickte, abwechslungsreiche Stände mit breitgefächertem Angebot treffen wir an. Ein Gewürzstand, der Bertram und Galgant in Pulverform wie grob geschnitten anbietet, auch Quendel, die 3 Hauptgewürze der Heiligen Hildegard von Bingen, das habe ich noch nirgends angetroffen.
Bedauerlicherweise wird die schöne Ansicht durch diverse Bauzäune gestört, denn direkt unter dem Markt entsteht ein Haltepunkt des Citytunnels der mit nur 4 km Länge die wohl kürzeste U-Bahn der Welt sein wird..
Einen schönen Hintergrund für den Markt bietet das Alte Rathaus. An dem Renaissancebau ist die historische Fassade mit dem Staffelgiebel und den Arkaden besonders sehenswert. Viele Geschäfte und Restaurants gibt es hier.
Inzwischen ist es nach 10:00 Uhr und wir möchten doch gerne zum zweiten Frühstück kommen. Allerdings ist es bei 10°C wenig verlockend im Freien zu frühstücken und da trifft es sich prima, dass wird direkt auf das Riquethaus, ein Café, zu laufen.
Zuerst einmal besticht der Bau von 1909 mit seinem chinesisch geschwungenen Türmchen und den zwei Elefantenköpfe über dem Eingang.
In sehr angenehmer Atmosphäre frühstücken wir nochmal ausgesprochen üppig.
So gestärkt können wir den Rundgang weiter fortsetzen.
Wir biegen zum Naschmarkt ab und stehen vor dem ersten Barockbau Leipzigs der 1678/79 auf Drängen der Kaufleute errichtet wurde. Sie wollten ihre Geschäfte nicht länger in der engen Holzbude auf dem Markt tätigen. Im Obergeschoss war die Börse untergebracht, in deren Gewölben boten die Kaufleute ihre Waren an. „Genascht“ wurde auf dem Platz, früher brachten Salz und Brotverkäufer sowie Garküchen ihre Speisen unters Volk.
Vor dem Gebäude ist ein mächtiges Goethe-Denkmal. Eine Grundschulklasse wird gerade von ihrem Lehrer darauf aufmerksam gemacht, dass am Sockel auch die Dichter-Freundinnen Friederike Oeser und Käthchen Schönkopf verewigt wurden.
Da es rund um den Marktplatz noch einiges zu entdecken gibt, gehen wir also nochmal um den Komplex herum.
Nun geht’s durch die Handwerkerpassage und durch das Barfußgässchen mit seinen vielen Restaurants und Kneipen zurück zum Markt, und gleich darauf biegen wir in die Hainstraße ab. Von hier aus geht es zum Bartels-Hof.
Hierbei handelt es sich um den letzten typischen Handelshof Leipzigs und er gehört zu den schönsten Häusern der Innenstadt.
Seit 1997 erstrahlt der 500 Jahre alte Gebäudekomplex – saniert – in neuem Glanz. Ein historisches Rasthaus sowie Mode und Schmuckläden und Kunsthandwerk machen den Hof attraktiv. Der Bauherr und Kaufmann Gottfried Barthel gab dem Komplex im 18. Jahrhundert die heutige Struktur.
Von hier aus – wie könnte es anders sein – wieder ein Durchgang! Er führte in den kleineren Webers-Hof.
Zurück zum Markt, betreten wir nun von dieser Seite die Mädler Passage. Nur wenige Schritte und wir stehen vor Auerbachs Keller, Leipzigs berühmtester Schankstube. Momentan interessieren uns nur die Öffnungszeiten. Ab 11:00 Uhr ist geöffnet, wir planen einen Besuch für später ein.
Jetzt ist aber die Nikolaikirche dran! Die Keimzelle der friedlichen Revolution von 1989.
Der erste Eindruck ist: hell, licht.
Im Reiseführer kann ich nachlesen: „Ursprünglich ist die gedrungene romanische Westfront. Erst 1555 entstand der Mittelturm, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine barocke Haube bekam und auf 75 m erhöht wurde. Innen betört die größte Kirche der Stadt durch ihre Lichtgestaltung. Aus korinthischen Säulen scheinen Palmwedel zu sprießen. Auf diese Weise verwandelte Stadtbaudirektor Dauthe 1784-97 die gotische Hallenkirche in ein klassizistisches Meisterstück.“
Auch heute noch versammeln sich Gläubige montags um 17:00 Uhr zu Friedensgebeten.
„Ab 20:00 Uhr erleuchten nach und nach 144 farbige Lichtsteine den Platz. Die Lichtinstallation von Tilo Schulz erinnert wie die Nachbildung der Dautherschen Säule und der bis zum Überlaufen gefüllte Granitbrunnen an den friedlichen Widerstand des Jahres auch 1989.“
Wir schlendern vorbei am Stadtgeschichtlichen Museum durch die Reichsstraße am Zentral Messepalast und Alten Konservatorium vorbei zum Wilhelm-Leuschner Platz.
Von hier erhoffen wir, dass eine Straßenbahn zum Völkerschlachtdenkmal fährt. Am Schiller-Denkmal fragen wir eine Passantin mit welcher Linie wir fahren können. Diese beratschlagt sich mit ihrer Begleiterin, eine weitere Passantin mischt sich ein, und wir werden zum Augustus Platz geschickt.
Vorbei an der Moritz Bastei, hier hat der bekannteste Studenten Club der Stadt in dem alten Gemäuer aus dem 16. Jahrhundert seine Unterkunft gefunden, gelangen wir zum Augustusplatz.
Diesen Platz umgeben das Gewandhaus, im Inneren mit einer Statue von Felix Mendelssohn Bartholdy, davor Leipzigs ältester Brunnen, der Mendebrunnen, die Oper, der Panorama Tower und die neuen Gebäude der Universität.
Wie riesig der Platz ist lässt sich daraus ersehen, dass hier im Wendeherbst 1989 Zehntausende dicht gedrängt zu den Abschlusskundgebungen der Montagsdemonstrationen standen.
Der Augustusplatz ist nicht nur Leipzigs größter Platz sondern er gehört zu den größten Plätzen Deutschlands.
Wollten wir ursprünglich mit der Straßenbahn zum Völkerschlachtdenkmal fahren, so planen wir blitzschnell um, als wir den roten Hop On – Hop Off Bus sehen. In verschiedenen Städten haben wir mit den Stadtrundfahrten schon gute Erfahrungen gemacht, also warum nicht auch hier.
Der freundliche Fahrer nimmt uns bis zur Richard-Wagner- Straße am Hauptbahnhof mit. Dort steigen wir um 11.30 Uhr in einen bereits wartenden anderen Bus um und die zweistündige Stadtrundfahrt beginnt.
Elfmal haben wir die Möglichkeit auszusteigen, um die Sehenswürdigkeiten in diesem Bezirk zu sehen. Mit 14 € pro Kopf sind wir dabei, und Sebastian, unser Stadtführer, beginnt sofort mit seinen Erläuterungen.
Die zweistündige Rundfahrt führt uns zu erst an der ehemaligen Stadtmauer und dem Stadtgraben entlang.
Wir fahren parallel zum Hauptbahnhof – Europas größter Kopfbahnhof – und er erklärt uns, dass die Leipziger, leicht ironisch, ihren Bahnhof als Einkaufsmeile mit Gleisanschluss titulieren. Zudem führt er aus, um uns die Dimension des Bahnhofs zu veranschaulichen, dass er die Länge des Kreuzfahrtschiffes „Queen Elisabeth“ nur um 3m verfehlt.
So nebenbei erwähnt Sebastian, dass Leipzig die 11. größte Stadt Deutschlands mit rund 525.000 Einwohnern ist – und mit Stolz: Dresden hat 2000 weniger!
Wenige Meter weiter bestaunen wir an einer Baulücke, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammt, die 3000 Quadratmeter bunt bemalte Hauswand, in der der Künstler Michael Fischer-Art 1998 seine Eindrücke zur Wende von 1989 verarbeitet hat.
Wir werden auf das seit 15 Jahren leerstehende, verkommene Hotel „Astoria“ aufmerksam gemacht, „so etwas passiert, wenn sich ein Hedgefonds der Sache annimmt.“
Die nächste Attraktion ist die “ Blechbüchse“.
Ursprünglich standen hier unter anderem der Gasthof „Zum weißen und roten Löwen“ in dem Gebäude wurde Richard Wagner 1813 geboren und 1908 eröffnete das „Kaufhaus Brühl“. Im Wandel der Zeiten und Besitzer blieb es bis 2010 als Kaufhaus erhalten. Für das neue Einkaufszentrum (130 Läden) „Höfe am Brühl“ wurde es abgerissen und als zweigeschossiges Garagendeck mit der Aluminiumfassade wieder verkleidet.
Wir biegen in die Straße „Brühl“ ab.
Der „Brühl“ ist eine der ältesten Straßen in Leipzig. Er war bis zum Zweiten Weltkrieg der größte Welthandelsplatz für „Rauchwaren“, Pelze, und die bedeutendste Straße der Stadt und trug somit wesentlich zum Weltruf Leipzigs als Handelsmetropole bei. Es gab rund 800 Betriebe die sich mit Pelz beschäftigten. Ein Drittel des gesamten Weltpelzhandels wurde hier abgewickelt.
Es geht vorbei am alten Messehaus, es war das größte innerstädtische Messehaus der Welt. Das bekannte „MM“, das Emblem steht für Muster-Messe.
Wenig später sehen wir den Turm des Zoos.
Nunmehr fahren wir gegen Norden und kommen in eine Gegend die im Zweiten Weltkrieg wenig zerstört wurde.
Nur zur Information, die Innenstadt Leipzigs wurde zu 60 % zerbombt.
Das Flüßchen Parthe begleitet uns ein Stück und wir fahren direkt auf die Michaeliskirche zu. Die die Kirche umgebenden Gebäude wurden fast alle im 19. Jahrhundert erbaut.
Kurz darauf fahren wir an den Elefantengehegen des Zoos vorbei und können einen kurzen Blick auf einige der Dickhäuter werfen.
Daran schließen die Schrebergärten an und Sebastian führt aus, Schreber war aus Leipzig und Leipzig hat nach Berlin die meisten Schrebergärten. Er erzählt dann eine nette Anekdote:
Er hatte einmal eine Gruppe Japaner in seinem Bus, die fragten ihn, wieso es in Leipzig so viele Gettos gäbe. Das Prinzip der Schrebergärten ist offensichtlich in Japan nicht bekannt.
So kurzweilig unterhalten erreichen wir den Stadtteil Gohlis mit seinem Rokokoschlösschen und dem hübschen Garten, fahren an einer ehemaligen Schokoladenfabrik vorbei, die nunmehr zu schönen Wohnungen umgebaut wurde.
Man wohnt im Schokoladenpalais.
Es gilt wohl noch immer der alte Spruch: „Wem’s zu wohl ist, geht nach Gohlis“.
Vorbei am ehemaligen Mühlgraben mit der früheren Mühle, die nunmehr für Büros und Arztpraxen genutzt wird.
Wir erfahren, dass kurzzeitig auch Schiller hier gewohnt hat und dass die „Ode an die Freude“ in der Urfassung hier entstanden ist, die Vollendung jedoch in Dresden. Das wäre nicht ganz so schlimm, wenn nicht diese leichte Disharmonie zwischen Dresden und Leipzig bestehen würde.
Durch viel, viel Grün, durch Auwaldflächen, fahren wir nun gegen Westen und wenden uns wieder der Innenstadt zu.
Passieren das Waldstraßenviertel mit seinen vielen Altbauten und seinem „Mückenschlößchen“, das den vielen Mücken, Dank des vielen Wassers, Rechnung trägt.
Vorbei an den Sportstätten, wie Arena Leipzig, „Red Bull Arena“ und der Festwiese überqueren wir über die Jahnallee das Elsterbecken, das von der Weißen Elster angestaut ist um das Hochwasser in den Griff zu bekommen.
Der Westen Leipzigs war hoch industrialisiert z.B. für Maschinenbau wie Textilindustrie So war hier u.a. Mädler mit seiner Taschenfabrik angesiedelt – nur zur Erinnerung – die Mädler-Passage in der Innenstadt. Der Ortsteil Plagwitz war zeitweise der größte innerstädtische Industriestandort Europas.
Hier führte eine Bahnlinien durch, der sich die Häuser anpassen mussten, was wir an ihren eigenartigen, abgeschrägten Formen feststellen können.
Wir sind im Stadtteil Schleußig angekommen. Hier befindet sich der Wohnkomplex, der als Außenstelle der Expo in Hannover als Beispiel für gelungene Umwandlung in Wohnraum ausersehen war.
Große Fenster geben den Blick teilweise frei in Wohnungen mit sechs Meter Deckenhöhe. Sebastian meint, eine Wohnung in der man Federball spielen kann.
Schleußig ist der reproduktionfreudigste Stadtteil Leipzigs, hier liegt die Geburtenrate vier bis fünfmal über der Sterberate, gleichzeitig der jüngste Stadtteil. Der Durchschnitts Schleußiger ist 35,2 Jahre alt,
Wie queren das Elsterflutbett an der Käthe Kollwitz Straße und bestaunen die alten Werksgebäude der Firma Mey und Edlich, die nunmehr in Wohnungen umgebaut wurden, zum Teil mit eigene Boots -Anlegesteg. Wunderschön! 012
1869 hat Ernst Mey mit seinem Jugendfreund Emil Bernhard Edlich das erste Versandhaus der Welt gegründet. Die ersten Kataloge wurden noch als Lithographien hergestellt. Die Besonderheit waren ihre Hemden mit auswechselbaren Papierkragen.
Vorbei geht die Busfahrt an den ehemaligen Villen z.B. von Baedecker und Sebastian macht uns auf einen Hügel aufmerksam. Es ist die höchste Erhebung Leipzigs und wird im Winter als Rodelberg benutzt. Man muss eben auch mit den kleinen Dingen zufrieden sein.
Mit seinen launigen Ausführungen verkürzt er die Fahrtzeit und wir sind im Musikviertel angekommen. Links sehen wir goldfarbene Plattenbauten, die silbernen gleich dahinter und die bronzefarbenen werden auch noch entstehen.
Er fragt sich, ob dies eine Aussage über die Zahlungsfähigkeit der Bewohners darstellen soll.
Die Musikhochschule ist hier ebenfalls angesiedelt. Es war die erste deutsche Musikhochschule überhaupt.
Hochschule für Grafik und Buchkunst, Albertina, Polizeidirektorium, amerikanische Konsulat und wunderschöne Altbauten stehen hier.
Etwas weiter sehen wir bereits wieder das Neue Rathaus mit dem 115 m hohen Turm, 878 Räumen gibt es dort und es hat 100 Räume mehr als der Buckingham-Palast. Es hat aber auch schöne kleine Details, in Stein gehauene Schnecken weisen laut Volksmund auf die Arbeitsgeschwindigkeit der Beamten hin. Dieses Klischee ist schon etwas älter, denn das Rathaus wurde 1905 erbaut.
Wenig später erblicken wir die Kuppel des ehemaligen Reichsgerichtes das heute das Bundesverwaltungsgericht beherbergt. Das war auch der zweite repräsentative Neubau der Kaiserzeit nach dem Reichstag in Berlin.
Wir halten uns nun gegen Süden. Wir erblicken das Dach der Peterskirche (Leipzigs 1885 im neogotischen Stil erbaute Kirche) mit 88,5 m Höhe und ein gutes Stück weiter die zwei großen Kuppeln der Gemüse- Großmarkthallen. Die Leipziger nennen sie liebevolle „Kohlrabi-Zirkus“. 1929, beim Bau, waren sie die größten frei tragenden Kuppeln der Welt mit einer Spannweite von 70 m. Zum Vergleich: der Petersdom in Rom hat 42 m.
Wichtig ist hier für die Logistik, Leipzig zählt zum zweitgrößten Frachtflughafen Deutschlands. Leipzig und Köln teilen sich das selbe Schicksal, es gibt kein Nachtflugverbot!
Linker Hand auf unserer Fahrt befindet sich die Medienlandschaft und wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass sich hier die Kulissen für die Fernsehserien „Sachsen Klinik“ „In aller Freundschaft“ befinden.
Sebastian warnt davor, sollte man in Leipzig krank werden, sich hier einweisen zu lassen. Man landet auf dem ehemaligen Schlachthofgebiet, heute Filmgelände.
Die nächste große Kuppel die wir ausmachen, war früher ein Gasometer, wie auch in Oberhausen und wurde er für Ausstellungen umgewandelt, hier zum Panometer Leipzig. Es handelt sich um das weltgrößte 360° Panorama, in dem zur Zeit „Amazonien“ gezeigt wird. Von Yadegar Asisi kann man sich auf eine faszinierende Erkundungstour in die brasilianischen Tropen entführen lassen. Inmitten der 3200 m² Bildfläche erlebt man die komplexe Schönheit Amazoniens.
Die nächsten Gebäude, die wir passieren, gehören zum Mitteldeutschen Rundfunk. Ein hohes Gebäude ist – leicht gebogen – gestaltet wie ein Fernseher, wobei unser Stadtführer meint, er gehört zur aussterbenden Gattung, der Flachbildschirm erobert die deutschen Wohnzimmer.
Zwischendurch führt Sebastian aus, dass Leipzig zum einen die meisten Baudenkmäler Deutschlands hat aber auch die meisten verloren gegangenen. In den letzten Jahren waren es 450.
Wenn wir schon bei den Superlativen sind, Leipzig hat 457 Brücken und Stege, zum Vergleich: Venedig „nur“ 400!
Interessant ist sicher auch, dass 1989 und 1999 Leipzig 100.000 Einwohner verloren hat.
Leipzig war eine Industriestadt, Textil und Maschinenbau.
1989 gab es über 100.000 Industriearbeitsplätze, vier Jahre später, keine 15.000 mehr.
12 Uhr 30 erreichen wir unseren geplanten Ausstiegspunkt: Das Völkerschlachtdenkmal. Es war das größte Denkmal Europas! 300 000 t schwer ist dieser Koloss.
Gigantismus!
Sebastian erklärt, dass alle großen Denkmäler in der Kaiserzeit errichtet wurden. Es wurde 1913 eingeweiht – 100 Jahre, nachdem die europäischen Verbündeten in der Völkerschlacht bei Leipzig Napoleon und seine Truppen in die Flucht geschlagen hatten. Eine halbe Million Soldaten kämpften und 100.000 Soldaten fielen hier.
Zur Einweihung reiste der deutsche Kaiser an, deutsche Fürsten und Vertreter der Herrscherhäuser Schwedens, Russlands und Österreichs.
Sebastian verschweigt es: Die Sachsen gehörten 1813 zu den Verlierern, sie kämpften für den französischen Despoten. Er weiß jedoch zu berichten, dass zur Einweihung die Franzosen nicht eingeladen wurden.
Wir sind die einzigen vom Bus die sich das Denkmal von innen und oben ansehen wollen.
Nach dem Kauf der Eintrittskarten steigen wir erst mal 110 Stufen auf, um in das Denkmal eingelassen zu werden. Nach wenigen Schritten stehen wir in der Krypta 16 steinernen Kriegern, die Totenwache halten, gegenüber.
Hier zitiere ich aus dem Reiseführer:
„Die kolossalen allegorischen Figuren in der Ruhmeshalle (Tapferkeit, Glaubensstärke, Vorfreude und Volkskraft) ragen 10 m in die Höhe. Dagegen muten die 324 fast lebensgroßen Reiterfiguren in der Kuppelhalle geradezu winzig an.“
Nun mehr können wir mit dem Lift , in zwei Etappen, nach oben fahren und von einem Rundgang aus in die Tiefe sehen.
Von einem außen liegendem Rundgang hat man einen weiten Blick in viel, viel Grün. Nach noch einmal fast 100 Stufen gelangt man zum höchstgelegenen Innenrundgang, von welchem aus der Blick in Tiefe – zur Krypta – schon schwindelerregend ist. Wer bis hierhin noch nicht genug Stufen erstiegen hat, kann über eine weitere, ampelgesteuerte Wendeltreppe mit sehr vielen Stufen ganz nach oben steigen und hat dann vom „Haupt“ des Völkerschlachtdenkmals einen grandiosen Blick.
Nach 1 Stunde Aufenthalt nehmen wir die Rundfahrt mit einem anderen Bus wieder auf.
Nunmehr ist Kathi die Stadtführerin und begrüßt uns als Neuzugänge.
Wir fahren an einem der modernsten Messegelände des Kontinents, das 1996 im Stadtteil Seehausen erbaut wurde, vorbei. Charakteristisch ist die halbrunde Tunnelröhre aus Glas und Stahl. 40 Messen locken jährlich mehr als 1,6 Millionen Besucher.
Die Leipziger Messe generell zählt zu den ältesten Messestandorten der Welt. Früher gab es jedoch nur drei Messen jährlich.
Zwischen den Häusern leuchtet ein goldener Kirchturm. Die griechisch-orthodoxe Alexij Kirche dient der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Sie wurde für 22.000 russische Gefallenen errichtet.
Auf der Straße des 18. Oktobers geht es stadteinwärts, vorbei an der Nationalbibliothek (laut Stadtführer: Bestand = 15 Millionen Bücher) und dem Bayerischen Bahnhof. Bei dem handelt es sich um den ältesten Kopf-Bahnhof der Welt aus dem 19. Jahrhundert. Über eine Drehscheiben wurden die Züge gewendet.
Eine Meisterleistung wurde vollbracht, als man das riesige Portal für den U-Bahn-Neubau versetzen musste.
Links sehen wir auf die Brauerei Gose, die das in Leipzig beliebte Bier braut, das ursprünglich aus Goslar kam.
Nun gelangen wir zum Augustusplatz, hier verlassen wir den Bus. Wir hören noch mit Interesse Kathis Ausführungen zu den den Platz umgebenden Gebäuden.
Die Oper war 1960 der erste Theaterneubau der DDR und wird heute als Kultobjekt sozialistischer Architektur gehandelt. Sie hat 737 Fenster.
Kathi berichtet, dass Ulbricht auf dem Opernplatz stand und die Johanniskirche ihm ein Dorn im Auge war. Er soll sich geäußert haben „Was hat eine Kirche auf einem sozialistischen Platz zu suchen“. Am 18. Oktober 1968 wurde sie gesprengt.
Beim Neubau der Universität hat sich der Architekt Erik van Egeraad mit seinem Entwurf, der an die gesprengte Kirche erinnert, durchgesetzt. In dem zur Universität gehörenden City-Hochhaus – Panorama Tower – befindet sich im 29. Stockwerk ein Restaurant. Dort haben wir für morgen Abend einen Tisch reserviert.
Die Universität Leipzig ist die zweitälteste durchgehend bestehende Universität auf dem Gebiet des heutigen Deutschland – nach der Heidelberger Universität. Sie wurde 1409 gegründet.
Dass das Gewandhaus mit dem Mendebrunnen sich ebenfalls an dem Platz befindet, habe ich schon ausgeführt.
Inzwischen haben wir nach 14:00 Uhr und Hunger.
Auerbachs Keller ist unser Ziel!
Wir wollen „zu Leibzigs berühmtester Schankstube, in der sich der Faust- Mythos und Gasthaustradition zu einem belebenden Elixier vermischen.“
Berühmtheit erlangte er durch Goethes Faust.
Wir gehen davon aus, da wird zwischen die Essenszeiten fallen, dass wir Platz finden werden. Wir erwarten ein Restaurant im Stil eines Hofbräuhauses in München. Wir werden angenehm überrascht, dass es sich um ein sehr schön gestaltetes, gediegenes, jedoch riesiges Restaurant handelt. Es sind nur wenige Tische besetzt und wir bekommen gutes Essen sehr freundlich serviert.
Gemütlich schlendern wir dann nochmal kreuz und quer durch die historische Innenstadt zu unserem Hotel zurück, um eine Ruhepause einzulegen.
Ich fotografiere ohne Ende, da die Fassaden so abwechslungsreich und so schön sind. In dieser Fülle habe ich sie noch in keiner deutschen Stadt angetroffen.
Abends machen wir uns nunmehr über die Nikolaistraße zum Barfußgässchen auf.
Die Außen-Gastronomie brummt. Obwohl sich ein Restaurant an das andere anschließt, ist kein freier Platz mehr zu finden.
Vormittags hat uns schon das Lokal „Zill’s Tunnel“ angesprochen. Schönes Ambiente und sächsische Küche. Weder draußen noch Parterre war ein Stuhl frei, jedoch im ersten Stock – welch Wunder – bekamen wir noch einen freien Tisch. Auch hier haben wir wieder vorzüglich gegessen und fragten uns nur, Was verbindet Bayern und Sachsen, da die Speisekarten sehr identisch klingen.
Hier probieren wir Gose, das berühmte Bier, es ist jedoch nicht unser Geschmack. Wir bevorzugen Köstrizer Dunkel.
Über die Ritterstraße geht es nunmehr zum Hotel zurück und ein langer, schöner, interessanter Tag geht zu Ende.
27. Juni 2012 – Siebenschläfer!
Waren es gestern Morgen bei der Landung 10°C, so sind es heute Morgen um 8:30 Uhr gefühlte 20°C. Das reicht, dass wir auf der Terrasse des Hotels im schönen Garten mit Blick auf Teich und Seerosen frühstücken können.
Wir beschließen, da wird die Innenstadt reichlich abgelaufen sind und mein lieber Mann kein Interesse an Museen hat, nochmal mit dem Hop On – Hop Off-Bus eine Tour zu machen.
Der Stadtführer Sebastian hatte gestern erklärt, dass man bei Zahlung von 3€ pro Kopf, nochmal die Rundfahrt mitmachen kann. Da wir beabsichtigen, eine Bootsfahrt auf der weißen Elster zu machen, schlug er vor, dass wir bei der sechsten Haltestelle „Elsterloft“ aussteigen und nur ein kurzes Stück zu Fuß zur Anlegestelle gehen müssen.
Gesagt, getan. Um 9.30 Uhr besteigen wir den Bus – diesmal mit offenem Verdeck – wieder in der Richard Wagner Straße.
Die uns bereits von gestern bekannte Stadtführerin Kathi teilt uns jedoch mit, dass der Bus heute wegen Sperrungen eine etwas andere Route nehmen muss und dadurch der vorgeschlagenen Halt nicht angefahren werden kann.
Kurze Überlegung: dann fahren wir eben die zweistündige Tour nochmal, es gibt so viel zu sehen!
Um 11:30 Uhr sind wir wieder am Ausgangspunkt, und unsere nächste Anlaufstelle ist das Tourismusbüro in der Katharinenstraße.
Dort erklärt uns die freundliche Angestellte, dass von dem fußläufig zu erreichende Stadthafen nur am Wochenende Boote zum Cospudener See fahren.
Sie schlägt vor, dass wir vom Wilhelm Leuschner Platz die Straßenbahnlinie Nummer 1 oder 2 bis Klingerweg nehmen. Von dort sind es nur wenige Meter bis zum Bootsverleih Klingerweg.
Tatsächlich sind wir nach vier Stationen und wenigen Minuten durch einen schönen Waldabschnitt bei dem Bootsverleih und man teilt uns mit, dass wir um 15:00 Uhr an einer Bootsfahrt auf der weißen Elster teilnehmen können.
Da nun noch genügend Zeit ist Mittag zu essen, wird uns das Lokal direkt an der weißen Elster „Elster-Bar“ empfohlen.
Traumwetter, Terrasse unmittelbar an der weißen Elster, gegenüber ein italienisches Restaurant mit zwei eigenen venezianischen Gondeln, gute sächsische Küche, was will man mehr?
Pünktlich um 15:00 Uhr sind wir mit 12 anderen zur Stelle und die Bootsfahrt kann beginnen.
Unser Bootsführer Willi, ein Grundschullehrer, begrüßt uns auf dem Gelände des SC DHfK Leipzig, dem Zentrum für Leistungssportler, das aber auch für alle anderen offen ist. Es gibt einen Verleih von Ruderbooten und Kanus.
Das Motorboot „Gute Schute Luise“ startet die siebzigminütige Rundtour zum Preis von 11€ pro Kopf stromaufwärts auf der weißen Elster und führt uns als erstes an dem Restaurant, in dem wir zu Mittag gegessen haben und den wunderschönen Bauten des ersten Versandhauses Deutschlands , Mey und Edlich, dem weltgrößten Industriebau der Gründerzeit vorbei, heute Europas größtes Industriedenkmal. Es sind die Gebäude der ehemaligen Kammgarnspinnerei.
Diese sind schon oder werden noch umgebaut als Wohnungen mit zwei Etagen, Decken-Höhen bis 6,20 m, und zum Teil mit eigenem Boots Anlegesteg. Auch die alten Heiz- und Kesselgebäude werden zu Wohnraum umfunkioniert. Das hat schon was!
Wie schön, dass man hier auch ein Seniorenheim angesiedelt hat.
Bald darauf biegt das Boot in den Karl Heine Kanal ein, der 3 km lang ist und den wir anderthalb Kilometer fahren werden.
In dem kleinen Boot mit zwei Bänken und in der Mitte einem langen Tisch offeriert uns unser Bootsführer Kaffee und Mineralwasser und klärt uns auf, dass es 240 km Wasserstraßen in Leipzig gibt, von denen wir nunmehr einen kleinen Teil erleben werden.
Es sei vielen nicht bewusst, wie wasserreich Leipzig ist. Die weiße Elster, Pleiße und Parthe durchfließen das Stadtgebiet und durch den Braunkohleabbau entstanden riesige Senken, die sich mit Grundwasser füllten und dadurch entstand eine Seenlandschaft, in welcher der Cospudener See der größte ist. Planung ist, dass bis 2035 die 10 Seen untereinander verbunden und an die Leipziger Flüsse angeschlossen sind.
Er erzählt von der Vision des Rechtsanwaltes Dr. Karl Heine der Leipzig mit dem Meer verbinden wollte. Leider ist diese Idee, 1874 begonnen, bis heute nicht verwirklicht.
Die Fahrt ist unwahrscheinlich malerisch durch viel, viel Grün das bis ins Wasser hängt – nicht verwunderlich, befinden wir uns im größten Hartholz-Auenwald Europas – und Willi berichtet stolz, dass das Gewässer nach der Wende wieder eine Güteklasse erreicht hat und 32 Fischarten sich inzwischen angesiedelt haben. Zu DDR Zeiten hätte man in dem verseuchten Wasser „Filme entwickeln“ können.
Wir fahren unter der König Albrecht Brücke durch, die 1911 erbaut wurde und nun restauriert wird. Schon vorher sehen wir die Philipus-Kirche in Plagwitz, die keine Kirchengemeinde mehr hat und nun verkauft wurde und es soll daraus ein behindertengerechtes Hotel entstehen.
Achtung! Ein Nutria wird gesichtet!
Es gab hier eine Nutria Farm, die aufgelassen wurde, circa 15 Tiere wurden in die Freiheit entlassen, sie haben sich so vermehrt, dass man heute von 120 Nutrias ausgeht, die hier in den Gewässern leben.
Vorbei an einer Schule und einem Seniorenheim, dem Haus von Max Klinger, unter der Brücke der vier Jahreszeiten geht es hindurch, hier hat sich auch der Brauch angesiedelt – wie in Köln an der Hohenzollernbrücke – dass Verliebte Schlösser an dem schmiedeeisernen Gitter der Brücke anbringen.
Vorbei am Palmengarten, eine 22,5 ha große Anlage, die im April 1899 eingeweiht wurde.
Wenn man sich bewusst macht, dass man nur anderthalb Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt ist, kann man es kaum glauben.
Wir biegen noch in die Pleiße ab, linker Hand ist das inzwischen gut abgesicherte Wehr, nachdem sich dort bei einem Ruderwettbewerb ein tragischer Unfall ereignet hatte. Links und rechts von uns trainieren die Leistungssportler, Kanuten und Ruderer.
Nach einem kurzen Stück wird gewendet und es geht zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Das war ein wirklich lohnenswerter Ausflug!
Schnell sind wir wieder bei der Straßenbahnhaltestelle und fahren zurück in die Stadt.
Da die Stadt so schön ist, bummeln wir nochmal durch den historischen Kern, genießen den Blick von den Arkaden des alten Rathauses bei einem Glas Wein, überraschenderweise können wir im Webers Hof der Theaterprobe „der widerspenstigen Zähmung“ zusehen, schlendern nochmal durch den Bartels-Hof, ein kurzer Abstecher in das Kaufhaus Breuninger, dann haben wir uns eine kleine Ruhepause im Hotel verdient.
Für 19:00 Uhr haben wir einen Tisch im Panorama-Restaurant im Raum New York reserviert.
Also geht es diesmal durch die Ritterstraße zum Cityhochhaus und mit dem Lift in den 29. Stock. Unser Tisch steht direkt am Fenster mit Blick auf das Neue Rathaus und in der Ferne – über viel Grün – zum Cospudener See.
Nach dem Aperitif gehe ich noch auf die Plattform – auch als Restaurantbesucher muss man drei Euro bezahlen – und habe von dort oben ein 360° rundum Blick. Sagenhaft!
Ein exquisites Essen rundet diesen Tag voller neuer Eindrücke ab und zufrieden begeben wir uns ins Hotel.
Donnerstag 28. Juni 2012
Schon um 6:21 Uhr geht unsere Zug zum Flughafen. Dort haben wir genügend Zeit für ein Frühstück und um 8:15 Uhr startet die Maschine nach Köln-Bonn. Wir wagen ein Experiment: Wir wollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Neunkirchen zurückfahren.
9:00 Uhr gelandet, 9.37 Uhr die S 13 bis Troisdorf, Zehn Minuten später die S 12 bis Siegburg, dann jedoch 50 Minuten Aufenthalt – den wir für eine weitere Tasse Kaffee im Sonnenschein nutzen – um dann mit dem Bus Nummer 577 um 10:55 Uhr nach Neunkirchen zu fahren. Immerhin sind wir um 11:45 Uhr zu Hause.
Das dürfte für eine Städtetour der letzte Flug gewesen sein, in Zukunft werden wir die Bundesbahn benutzen! 40 Minuten Flug – aber vom Hotel bis Neunkirchen knapp 6 Stunden.
Fazit:
Wie eingangs erwähnt, haben wir die Besichtigung Leipzigs ohne große Erwartungen angetreten.
Und jetzt?
Wir sind rundum begeistert! So eine schöne Stadt! So fantastische Fassaden! So viel Grün und so gepflegt!
Besonders positiv haben wir empfunden, dass sowohl die Stadtführer als auch der Bootsführer sich lobend über die Entwicklung der Stadt nach der Wende ausgesprochen haben!
Es bleibt also zu sagen: Leipzig ist eine Reise wert!!!